Elektrofischen im Rahmen des Artenschutzes
Sauberes Wasser und der Fischfang sind seit alters her feste Bestandteile der menschlichen Lebensgrundlage. Dies zu sichern und weiter voran zu treiben, sehen wir als unsere Verpflichtung und Berufung an.
Wir haben es geschafft, die Anzeiger für ein halbwegs intakten Lebensraum, die Bach- und Meerforelle, artstützend im Jevenausystem zu stabileren.
Da die Kieslaichbetten in Beschaffenheit und Menge nur noch ungenügend zur Verfügung stehen, ist an eine natürliche Fortpflanzung noch nicht zu denken. Um hier ein wenig unterstützend einzugreifen, haben wir mehrere Laichbetten in der Bokeler Au angelegt.
Weiterhin fangen wir im November und Dezember, während der Laichzeit, die aufsteigenden Elterntiere schonend mit Hilfe eines im Bachwasser erregten Gleichstromfeldes. Die Erholungsphase im sauerstoffreichen Wasser des Transportbehälters vollzieht sich sehr rasch. Um das Elektrofischen ausüben zu dürfen, bedarf es eines Lehrganges mit einer persönlichen, theoretischen und praktischen Abschlussprüfung. Die Genehmigung zur Ausübung der Elektrofischerei erteilt das LLUR. Das Gerät wird vom Landessportfischerverband Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt.
In der Fischbrutanstalt Altmühlendorf werden die Milchner und Rogner in geräumigen Rundbecken gehältert bis die Weibchen bereit sind Ihre Eier abzugeben. Sie werden abgestreift und unter Hinzugabe und leichten Einrühren des männlichen Samens befruchtet. Die Fische werden dann, nach einem angemessenem Erholungszeitraum, in das Fanggewässer ausgesetzt.
Nach mehr als 3 Monaten schlüpfen die Forellenlarven, mit einem Nahrungsvorratspaket, dem Dottersack, aus der Eierschale. Ende März, kurz bevor diese 20-tägige Starthilfe erschöpft ist, wird die schwimmfähige Brut auf kiesigem seichtem Fließgewässergrund verteilt ausgesetzt. Jetzt, während die lichtintensive Zeit des Jahres beginnt, ist im Bach auch genügend Nahrung für die Fischbrut vorhanden.
Aber die Natur zeigt hier kein soziales Gefüge! Es erreichen nur 3 bis max. 5 von Tausend das Alter von 5 Jahren um geschlechtsreif, an dem Ort ihrer ersten Lebensmonate als Jungfisch, für Nachkommen zu sorgen.
Die Forellendichte im Gewässer hängt entscheidend von der Anzahl der vorhandenen Laichplätze, der Zahl der Verstecke, der verfügbaren Nahrung und von einer guten Wasserqualität ab.
Wir dürfen kein schlechtes Wetter scheuen! Ob es friert und schneit, ob es stürmt und regnet, wenn die Laicher da sind muss die Arbeit getan werden.